Überbleibsel der Türkenherrschaft
Die 150jährige Türkenherrschaft hat in vielen Bereichen ihre Spuren hinterlassen. Der Paprika wurde bereits erwähnt. Sehr viele Ungarn sind auffallend dunkelhäutig und -haarig. Eine weitere Hinterlassenschaft der Eroberers sind die türkischen Bäder. Wir sehen hier Király Fürdö (=das Königsbad). Der türkische Stadtverwalter Pascha Arslan ließ 1566 dieses Bad bauen, das heute noch in Gebrauch ist. Nach dem Besuch des Dampfbades wird man nach türkischer Art (d.h. mit den Füssen) vom Masseur geknetet.
And last but not least bauten die Türken in Budapest die ersten Kaffeehäuser. Der Budapester lernte schnell die dort servierte braune Brühe zu schätzen. Seitdem gibt es in Budapest eine gepflegte Kaffeehauskultur. Hier wird das berühmteste Kaffeehaus der Stadt abgebildet, das Café Gerbeaud.
Die Literaten trafen sich immer im 1894 errichteten Café New York. Es ist im Fin de Siecle - Stil eingerichtet, pompös und luxuriös. Der Dramatiker Ferenc Molnar warf den Schlüssel des Cafes in die Donau, damit dieses Etablissement immer offen bleibt. Nach dem Krieg war der Name "New York" eine Peinlichkeit und das Kaffeehaus wurde in Café Hungaria umgetauft. Nach der Wende hatte die ungarische Treuhand viel Mühe einen Investor zu finden, der das Café übernehmen wollte. Die Neueröffnung 2005 unter dem alten Namen "New York" wurde begeistert gefeiert.