Strassenkunst



Auf den Strassen von Budapest findet man viel Kunst. Das hier ist mein Lieblingskunstwerk. Es erinnert mich an meine Zeit als junger Vater.


Die vielen Statuen von Marx, Engels, Lenin & Co. wurden nach der Wende von den öffentlichen Strassen und Plätzen entfernt und in einen Park weit ausserhalb der Stadt gebracht, wohin die ewig Unverbesserlichen pilgern können. Manche Kunstwerke des Realismus waren schwer zu entfernen, wie diese Plastik an der Mauer des Stadtverwaltungsgebäudes in Buda. Es ist auch gut so. Die Anhänger von Solschenizyn oder Böll brauchen nicht weit zu fahren, um etwas in ihrer Richtung zu finden.


Dafür habe ich lange gesucht. Endlich ein griechischer Gott, der Schmuck jeder Parkanlage. Nackt, frech, egoistisch und die Frauen müssen sich unterordnen.


Das scheint ein kannibalistisches Kunstwerk zu sein. Ich habe es getauft "3 Kilo Frau aus der Schulter, mager, gut abgehangen".


Das ausgerechnet die phantasielose Deutsche Telekom eine so schöne Wandmalerei in Auftrag geben würde, hat mich überrascht. Eine perspektivistische Täuschung der Extraklasse.


Die Athener Fußballbarbaren waren auch hier. Das schmerzt mich als Athener.

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