Budapest



Es waren einmal zwei Städte. Die eine lag rechts der Donau an der westlichen bergigen Seite und hieß Buda. Die andere Stadt lag links der Donau am östlichen Ufer, war flach und hieß Pest. Ich kann mir nicht vorstellen, dass fromme Katholiken wollten, dass ihre Stadt wie ein fernöstlicher Gott klingt. Auf der anderen Flußseite war man bestimmt nicht glücklich, dass die Stadt den Namen einer bösen Krankheit trug. So kam man vor 135 Jahren auf die Idee, die beiden Städte zu vereinigen. Das war die Entstehung von Budapest.

Was zieht mich nach Budapest? Ich könnte viele Gründe nennen, aber spontan und überwältigend kommt als Antwort: Die Menschen. Der Budapester ist sehr freundlich und sehr höflich, fleissig, besonnen, ehrlich. Vor allen Dingen ist er frei von den Dekadenzerscheinungen, die unser Alltagsleben prägen. Man sieht keine tätowierten oder gepiercten Körper, keine Schmierereien auf den Wänden, keine Kinder, die ihren Namen nicht richtig schreiben können, aber mit einem Skateboard unterwegs sind. Keine Rentner mit Baseballmützen, keine junge Damen mit einem fetten nackten Bauch. Die auch so "feine" Dame, die ihre Tasche so auf dem Tisch legt, dass alle (aber wirklich alle) das Louis Vuitton Zeichen sehen müssen, habe ich nicht vermißt. Es hat mir so gut getan, ein Paar Tage ohne diese germanischen Degenerationserscheinungen leben zu können.

Danke Budapest!

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