Wie tickt der Madrileno?



Der Einwohner Madrids legt sehr großen Wert auf ein dezentes Aussehen. Man wird einen erwachsenen Mann selten mit kurzen Hosen, Sandalen, Latzhosen, einen 5 Tage Bart, einer Baseballmütze oder anderer Charakteristika einer falsch verstandenen Emanzipation sehen. Bravo Madrid!


Allerdings: Er fährt wie eine S..! Ampeln und Verkehrszeichen scheinen nur eine beratende aber keine zwingende Funktion zu haben. Nötigung steht auf der Tagesordnung des madrider Verkehrs. Pfui Madrid!


Er ist sehr kontaktfreudig und spricht dich oft und unaufgefordert an. Er zeigt viel Sympythie. Bravo Madrid!.


Allerdings: Wenn an einem Tisch in einem Lokal freie Plätze gibt und man fragt, ob man sich setzen kann, dies gilt als die größte Flegelei. Ich kann den Madrilenen beim besten Willen nicht verstehen.


Die Bürgerin Madrids denkt nicht daran ihre Weiblichkeit zu verstecken. Sie würde nie ein formloses Kleid anziehen, das ihre Formen versteckt, egal wie unappetitlich oder alt sie aussieht. Sie würde keine selbstgestrickten Socken anziehen und keine Leggins. Den Figurtöter namens Rucksack würde sie nie tragen und sie würde nie auf diese Kulmination der Unweiblichkeit steigen, die sich Fahrrad nennt. Ich kenne ein anderes europäisches Land, das ich hier nicht nennen möchte, wo ich das Gefühl habe, dass die Frauen Angst haben feminin auszusehen.


Diese Weiblichkeit hat allerdings auch einen guten Grund: Kein anderes europäisches land hat so einen hohen Frauenüberschuß wie Spanien.


Während der Madrileno im Verkehr äusserst undiszipliniert ist, zeigt er in anderen Bereichen eine enorme Disziplin. Hier sieht man eine Schlange vor einer Bushaltestelle. So was an Ordnung und Disziplin hatte ich noch nie gesehen.

Es fällt einem nicht leicht eine Erklärung für dieses Verhalten zu finden. Ich habe das Gefühl, dass der Spanier alles übertreiben muß. Sowohl das Gute als auch das Schlechte.

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