Das alte Regierungsviertel






Rund um die Wilhelmstrasse waren und sind sehr viele Regierungsgebäude.
Hier sieht man das Gebäude des Preussisches Landtages. Heute ist hier der
Sitz des Landesparlaments von Berlin, des Berliner Abgeordnetenhauses. Vor
dem Haus sieht man die Statue des Freiherrn von Stein. Er hatte nichts mit
der von mir (und auch noch von Goethe und Schiller) sehr verehrten
Charlotte von Stein zu tun.



Diese Strasse hieß früher Prinz Albrecht Strasse. Hier war die Zentrale
der geheimen Staatspolizei (GeStaPo). "Gestapo" und "Prinz Albrecht" wurden
zu einem Synonym für Staatsterror und politische Kriminalität. Das ist der
Grund, dass man nach dem Krieg diese Strasse zu "Niederkirchner Strasse"
umgetauft hat. In diesem Haus ist heute das Bundesfinanzministerium. Sogar
das Finanzamt hat einen angenehmen Klang, wenn es mit dem Vorgänger an
dieser Strasse verglichen wird.



Wir gehen um die Ecke in die Wilhelmstrasse. Hier war früher das Reichs-
luftfahrtministerium des liederlichen Hermann Göring. Hier findet man heute
ebenfalls einen Teil des Bundesfinanzministeriums.



Wir gehen wieder um die Ecke in die Leipziger Strasse. Hier war früher das
Preußische Herrenhaus, so eine Art House of Lords. Nach dem Untergang des
Kaiserreiches hauste hier der Zentralrat der Arbeiter- und Bauernräte. Im
3. Reich war hier das "Haus der Flieger". Nach dem Untergang des tausend-
jährigen Reiches war hier die DDR Akademie der Wissenschaften zu Hause.
Nach dem Untergang des real existierenden Sozialismus zog der Bundesrat
hier ein. Die Säulen verleihen diesem Haus eine griechische Leichtigkeit,
die auch den Mist kennzeichnet, der manchmal hier gebaut wird.



A propos "griechische Leichtigkeit": Das nächste Haus ist die griechische
Botschaft.



Das schönste Haus an dieser Ecke Berlins ist der "Martin Gropius Bau".
Martin Gropius war ein Großonkel des bekannteren Walter Gropius. Dieser
Bau war früher ein Kunstgewerbe Museum, heute finden hier Ausstellungen
statt.




Dieses herrliche Haus hat sehr darunter gelitten, dass es an der "Mauer"
lag. Die Barbarei dieses Sperrzaunes macht sich auch hier gewaltig bemerkbar.


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