Der Lessingplatz ist einer der schönsten Plätze Braunschweigs. In einer grünen Umgebung, angenehm und ohne jegliche germanische Großkotzigkeit.
Er besteht eigentlich aus zwei Plätzen. Früher war direkt im Anschluß an den Lessingplatz der Siegesplatz und der war germanisch großkotzig. In der Mitte stand das Siegesdenkmal von 1870/71.
Lessings Denkmal ist mit 2,50 m leicht übergroß, der große Wolfenbütteler Bibliothekar soll 1,68 m lang gewesen sein.
Am Lessing Platz ist auch die schönste Ruine Braunschweigs. Ein Anblick, der philosophische Gedanken über die Macht des Schicksals anregt.
Hinter dem Lessing - Denkmal sind Teile des ehemaligen Aegidien - Klosters. Dort sind Teile des Landesmuseums untergebracht.
Ich wollte das Museum besuchen, aber als ich im Hof diese furchterregenden germanischen Figuren sah, machte ich eine 180° Drehung und Weg war ich.
Vom Lessingsplatz geht in östlicher Richtung die Mönchsstrasse ab. Eng und ruhig verläuft sie bis zum Kennedy Platz.
An der Mönchstrasse liegt ein Haus, das meine architektonischen Phantasien beflügelt.
Die Fortsetzug des Lessingplatzes in südlicher Richtung ist der Augusttorwall. Er verbindet den Lessingplatz mit dem ehemaligen Augusttor.
Das interessanteste Haus am Augusttorwall ist das Haus Salve Hospes. Im Jahre 1930 wurde hier das Forschungsinstitut für Erziehungswissenschaften eröffnet. Der Institutsleiter hielt nichts vom nationalsozialistischen Unfug und verlor seinen Job. Der staatenlose Adolf Hitler wollte Professor und Leiter des Instituts werden, damit er die deutsche Staatsangehörigkeit erlangt. Daraus ist nichts geworden, weil er eine einfachere Möglichkeit dazu fand. Wäre Hitler Pädagoge geworden, passierte manche Katastrophe vielleicht nicht. Schade, dass es nicht geklappt hat.
