Beim Sankt Aegidien





Braunschweigs Kirche ohne Türme ist St. Aegidien. Was ist mit den Türmen passiert?




An der Westseite der Kirche kann man die Reste von zwei Türmen erkennen. Das Nichtvorhandensein von Türmen erklärt sich durch den sumpfigen Boden unter der Kirche, der keine Türme tragen konnte.



Die Kirche entstand aus dem Benediktinerkloster St. Maria und Aegidius, das von der Brunonin Markgräfin Gertrud im 12 Jahrhundert gegründet wurde.



Am Anfang gab es hier eine katholische Kirche. Nach der Reformation wurde sie evangelisch. 1811 wurde sie entweiht, das Inventar samt Glocken wurde versteigert. In der nächsten Zeit diente der Kirchenbau als Gefängnis, Lagerhaus oder Konzertsaal.


Während des 1. Weltkrieges wurden hier gefangene französische Offiziere untergebracht, die sich frei in der Stadt bewegen durften sehr zum Ärger der patriotischen Braunschweiger.


Nach dem Krieg und nach aufwändigen Renovierungsarbeiten zog eine katholische Gemeinde ein und die Kirche ist wieder katholisch.



Die schmale Aegidienstrasse führt zum ehemaligen Othilienhof und zur ehemaligen Aegidienmühle.



Hier findet man eine Oase der Ruhe mitten in der Innenstadt.



Bezaubernde kleine Häuschen ...



und enge Gassen ...



ergeben ein unverwechselbares Bild. Ich gehe gerne hin.



Am Ende der Aegidienstrasse ist das ehemalige Lagerhaus der glücklosen Konsumgenossenschaft.



Auf diesen Wänden schrieb ein leseschwacher Philosoph die wichtigste aller Fragen.



Aus dem Aegidien - Kirchhof ist der Spohrplatz geworden.



Hier ist nämlich der Komponist Louis Spohr geboren. Er war ein Wunderkind und wurde im Alter von 15 Jahren vom Herzog Wilhelm Ferdinand bei der Hofkapelle angestellt.



Seine Karierre bekam allerdings einen Knick wegen seiner "liberalen Gesinnung".