Das Prado Museum
Der bereits erwähnte Carlos III. gab im 18 Jahrhundert den Auftrag für den Bau dieses gigantischen Kunstmuseums. Es wurde auf einer Wiese (spanisch "Prado") gebaut. Die Kunstschätze stammen aus den königlichen Sammlungen. Die Niederlanden und Teile Italiens waren Jahrhunderte lang Teile des spanischen Imperiums und Kunstraub gehört nun dazu.
Wie unterscheidet sich das linke vom rechten Bild?
Eine gelangweilte Schulklasse steht vor den fetten Grazien von Rubens.
Ich muß Madrid wieder einen Punkt geben. Ganz anders als man es von Deutschland oder Amerika kennt, gab es im Prado keine Armee von Museumswächtern, die ständig einen mit Vorschriften terrorisieren: "Nicht zu nahe treten!", "Nicht filmen!", "Nicht so laut reden!", "Handy nicht erlaubt!" usw. usw.
El Greco. Einer von den vielen Auslandsgriechen. Er hatte einen ganz eigenartigen Stil, die nicht ganz nach meinem Geschmack ist. Die Gesichter sind zu schmal und eckig, nie lächelt einer und zu viele Personen schweben in der Luft. Er kam nach Spanien aus Kreta, wo er geboren und Italien, wo er ausgebildet wurde. In seinen alten Tagen packte ihn diese griechische Unruhe und Wanderlust und er zog weiter nach Frankreich. Es muß nicht immer so sein. Du, lieber Leser, kennst einen Griechen, der Wurzeln schlagen kann.
Ich finde die angezogene Maya viel attraktiver als die nackige. Der Zuschauer davor scheint auch meiner Meinung zu sein.
Die versteckten Reize sind nicht mehr da; die nackte Maya ist nicht mehr grazil, sie macht nur noch den Eindruck einer Amüsiermatraze. Der Museumsbesucher im Bild scheint meine Meinung zu teilen.
Noch ein Pluspunkt für Madrid. Ich kam sowohl ins Prado als auch in andere Attraktionen auf Grund meines Alters ohne für den Eintritt bezahlen zu müssen. Ich komme aus einem Land, wo Menschen meines Alters von der Arbeitswelt ausgestossen werden und wo ihre Alterseinkünfte gnadenlos besteuert werden; von dort wo ein Jugendkult herrscht. In Madrid gab es ein ganz anderes Bild.